Die Idee stand
lange im Raum, im Februar wurde dann tatsächlich gebucht: eine Rundreise durch
Irland gemeinsam mit einem befreundeten Paar. Der Plan: nach Dublin fliegen,
dort ein Auto mieten, nach Nordirland, dann an der Küste entlang den Westen von
Irland erkunden bis in den Süden, dann hoch in die (fast) Mitte und wieder
rüber in den Osten bis Dublin. Zeitraum: Anfang August.
Am 03.08 gings
morgens los. Wir flogen nach Dublin und waren am frühen Mittag da. Dann
schnappten wir uns unseren Mietwagen und los gings erstmal zum Einkaufen. Brot,
Scones und Äpfel, wanderten neben Frischkäse und Käse in den Einkaufskorb. Dann
ging es weiter zu unserer ersten Station: Tara. Es regnete, deswegen gab
es erstmal ein Autopicknick. Als wir über die Hügel kletterten, sahen wir
Schafe, weich geschwungene Hügel und saftiges Gras. Also das Bild, welches ich
immer von Irland hatte. Der Regen hörte bald auf und wir konnten uns den
kleinen Friedhof und den Wunschbaum ansehen.
Danach ging es
weiter zu Newgrange, wo wir leider nicht mehr in das Hügelgrab kamen,
weil die Touren ausgebucht waren. So konnten wir uns nur die Ausstellung und
den Film dazu ansehen und ein bisschen draußen rumlaufen.
Wir fuhren dann
weiter nach Nordirland und machten an einem Naturstrand (soll heißen, alles
voll mit Steinen) Pause. Es gab einen Regenbogen, Felsen und Meer und ich fands
einfach wundervoll.
Als wir zum Auto
zurückkamen, sah es irgendwie merkwürdig aus. Irgendwann fiel uns auf, dass die
hintere Stoßstange inklusive Nummernschild fehlte. Wir guckten alle ungefähr
so: O.O Der Held rief beim Autovermieter an und der sagte uns, dass deren
nächste Station in dem Ort ist, in welchem wir am nächsten Tag übernachten
würden. Wir gingen also das Risiko ein und führten unsere Tour ohne „Hintern“
fort.
Unsere erste
Unterkunft war das B&B Lurig View in Glenariff. Es war eine sehr
gute Unterkunft, mit einer sehr netten Dame die sich gleich um uns gekümmert
hat. Das Zimmer war sehr schön und sehr sauber. Das Haus lag allerdings etwas
im Nichts, so dass wir mit dem Auto ein Stück gefahren sind, um uns im Ort eine
Pizza zu holen. Während wir auf diese warteten, spazierten wir etwas durch den
Ort und den Park. Und lachten über einen sehr „coolen“ Typen, der mit seinem
getunten Auto immer wieder die gleiche Straße hoch und runterfuhr. Nach einer
Stunde Wartezeit konnten wir endlich unsere Pizzen schnappen und fuhren zurück
zum B&B, wo wir dann auch bald ins Bett fielen.
Am nächsten
Morgen gab es irisches Frühstück, für den Helden und mich in der vegetarischen
Variante. Also Müsli, Toast, Butter, Marmelade, Orangensaft, schwarzer Tee,
Rührei, Bohnen…
Wir machten uns
auf den Weg weiter in den Norden und mussten unterwegs gleich mal halten, weil
die Landschaft so schön war, dass wir unbedingt ein paar Fotos machen mussten.
Wir fuhren dann
weiter zur Rope Bridge, einem spontanen Ziel das eigentlich nicht auf
unserer Liste stand, sich aber total gelohnt hat. Das Wetter war mittlerweile
super, sonnig und sehr warm. Wir gingen also den langen Weg und die Treppen zur
Brücke, wofür wir lange brauchten, da die Männer viiiiele Fotos auf dem Weg
machen mussten. Die Landschaft dort ist aber auch wirklich wundervoll!
Die Rope
Bridge an sich ist eine schmale und wacklige Angelegenheit, die den Helden zur
ersten von so einigen Herausforderungen in diesem Urlaub wurde (er hat
Höhenangst). Sie führt auf eine kleine schöne Felseninsel.
Der Rückweg von der
Insel zum Parkplatz war dann sehr anstrengend, besonders bei der Wärme und der
starken Sonne. Verschwitzt kamen wir dann irgendwann pustend an. Und waren alle
der Meinung: das hat sich gelohnt!
Wir fuhren dann
weiter zum Giants Causeway, was uns wieder eine kleine Wanderung, aber
auch wundervolle Natur und 1000 Fotomotive lieferte. Wir kletterten auf den
Steinen rum (Klettern war in diesem Urlaub auch etwas, was wir dauernd gemacht
haben, ein Wunder dass es keine Verstauchungen oder Brüche gab),
fotografierten, bewunderten. Es war gigantisch!
Danach ging es in
den Ort Bushmills zu der Destille, wo wir an einer Führung teilnahmen.
Diese war gut zu verstehen, interessant und ich mochte die Gerüche. Leider mag
ich keinen Whiskey trinken, aber der Held freute sich über mehr davon :D
Der letzte Punkt
auf der Besichtigungsliste war das Dunluce Castle. Es war interessant
und man hatte einen tollen Blick.
Dann fuhren wir
zur Station unseres Autovermieters, wo der Held das Problem vom nicht mehr
vorhandenen „Bumper“ vortrug und erst
mal ungläubige Blicke erntete, bis der Mitarbeiter dort sich mit eigenen Augen
davon überzeugen konnte. Er versuchte das Problem dann telefonisch einem
Kollegen zu erläutern, der ebenfalls sehr verwirrt zu sein schien („yeah, they
lost their bumper…no, their bumper…no, no joke…yeah, really, their bumper“).
Wir bekamen dann aber glücklicherweise ohne Probleme einen Ersatzwagen, der
allerdings eine Nummer kleiner war. Nach viel Schieben und Rücken bekamen wir
aber unseren ganzen Kram rein und es ging weiter zu unserer Unterkunft, dem
Hostel Paddys Palace in Derry. Wir waren leicht geschockt, versuchten dann
aber das Beste draus zu machen und die Tatsachen, dass es ääh, sehr „verwohnt“
aussah und das private Bad kein privates Bad war, zu vergessen. Wir wanderten
dann etwas durch Derry und trieben irgendwann ein Restaurant auf. Anschließend
guckten wir noch ein bisschen rum und gingen dann schnell ins Bett, weil wir am
nächsten Tag früh los wollten.
Am nächsten Tag
fuhren wir Richtung Achill Island an einen Strand.
Auf der
Weiterfahrt entdeckten wir einen Bach mit Wasserfällen, Brücke etc., was wir
gleich wieder für ein bisschen Rumgekraxel und Fotografieren nutzten.
Nach einiger Zeit
gelangten wir dann zur Kylemore Abbey, die uns sehr gefiel, ebenso der
dazugehörige Garten und der tolle Geschenkeshop.
Weiter ging es
dann in das Städtchen Galway, wo wir im Hostel Sleepzone
übernachteten. Das Hostel war ok, Galway an sich superhübsch! Dort fühlten wir uns richtig wohl, so dass wir
nach dem Essen noch rumwanderten und uns ein bisschen was anschauten (z.B. den
Süßigkeitenladen und den kleinen Hafen).
Am nächsten Tag
gab es ein schlichtes Frühstück im Hostel (Marmeladentoast und Cornflakes) und
wir fuhren durch die Region Burren in Richtung Süden. Plötzlich rumpelte und
zischte es. Wir hatten einen Platten… Die Männer wechselten den Reifen und der
Held telefonierte mit unserem Autovermieter, der uns riet, in den nächsten
kleinen Ort zu fahren, wo es einen John geben soll, der sich um Autoreifen
kümmert.
Wie gut dass wir
nicht weit entfernt von diesem Ort waren und der Held bei der Tourist
Information gleich die gewünschte Auskunft bekam, dass John bereits auf dem Weg
sei, da ein Amerikaner, der neben uns parkte, das gleiche Problem hätte.
Da die
veranschlagte Zeit für den Reifenaustausch 1-2h betrug, machten wir Mädels uns
auf und nahmen an einer Schifffahrt teil, die die Cliffs of Moher von
der Wasserseite aus zeigte. Und wir waren begeistert! Die Bootstour lohnt sich
total. Die Klippen sind ein toller Anblick, der Seegang schön rau (ich mag ja
gerne das Geschaukel) und wir haben viele Vögel und sogar Delfine gesehen!
Zurück erwarteten
uns bereits die Männer und wir fuhren dann auf dem Landweg entlang zu dem
Klippen, um dort oben entlang zu gehen. Es war sehr hoch und sehr steil, was
der Held nicht so toll fand. Der Ausblick war aber genial und er konnte ja den
gesicherten Weg entlang gehen.
Wir fuhren dann
nach Newcastle West, wo wir ein B&B gebucht hatten- Als wir dort ankamen,
begrüßte uns die Hausherrin mit erschrockenem Blick und meinte, von uns sei
keine Reservierung eingegangen. Nach vielen Rumtelefonieren brachte sie uns dann am anderen Ende des
Ortes in einem B&B unter. Dort waren die Leute zwar etwas merkwürdig, aber
die Zimmer waren sauber und auch gemütlich. Wir gingen essen, nachdem wir uns
etwas eingerichtet hatten, und wanderten danach noch ein bisschen durch den Ort.
Der fünfte Tag
startete wieder mit irischem Frühstück und los ging es wieder weiter mit der Tour.
Wir führen zum Killarney National Park um uns dort einen tollen Wasserfall anzusehen. Der Wald drum herum war auch richtig schön und es sah aus, als wenn gleich ein Kobold um die Ecke laufen würde.
Wir führen zum Killarney National Park um uns dort einen tollen Wasserfall anzusehen. Der Wald drum herum war auch richtig schön und es sah aus, als wenn gleich ein Kobold um die Ecke laufen würde.
Danach fuhren wir
zum Ladys View um ein Päuschen mit tollem Ausblick zu machen.
Weiter ging es
direkt an die Küste, um mit dem Boot zu den Ilnacullin Gardens zu
fahren. Unterwegs konnten wir Seehunde anschauen und der Garten war auch sehr
schön! Wir aßen dort, kletterten mal wieder rum und bestaunten die vielen
Blumen.
Dann fuhren wir
nach nach Kinsale wo wir im Hostel Joys Accommodation
übernachteten. Das Hostel war ok, Kinsale wunderbar! Ein sehr hübscher Ort in
dem wir noch durch die Gegend liefen und irgendwann ins Restaurant The Shack
gingen, wo es sehr gemütlich und das Essen sehr gut war.
Abends gingen wir
noch kurz in einen Pub, der im Whiskeyführer vom Helden empfohlen wurde. So
richtig wohl fühlten wir uns aber nicht, denn scheinbar kommen da normalerweise
nicht so viele Touristen rein und man war eher ein Fremdkörper. Dafür trank der
Held dort den besten Whiskey der Tour.
Am nächsten
Morgen schauten wir uns das Charles Fort an, was ich sehr beeindruckend
fand.
Danach ging es
zum Rock of Cashel, ebenfalls beeindruckend uns sehr toll!
Und weil wir
neugierig waren, liefen wir noch ein Stück zu einer Ruine, die wir vom Rock of
Cashel aus gesehen hatten und die mitten auf einer Kuhwiese stand (die Kühe
wollten leider nicht gestreichelt werden).
Dann ging es nach
Kilkenny, eine Stadt von der wir sehr begeistert waren. Dort sind wir
lange durch die Gegend geschlendert und haben uns einfach die Stadt angeguckt.
Abends ging es in den besten Pub der Tour, ins „Matt the Millers“ und
übernachtet wurde im Hostel Budget Accommodation, das uns sehr gut
gefiel.
Am 7. Tag unserer
Reise fuhren wir wieder Richtung Dublin. Auf dem Weg kamen wir in eine Gegend,
die recht rau wirkte und voll mit Heide war. Dort sahen wir Dreharbeiten für
einen Film oder eine Dokumentation.
Wir fuhren nach Glendalough und fanden es wunderschön. Die Natur, der Friedhof, der Rapunzelturm, Rehe, die
bemosten Bäume, der Elfenwald… Ein Traum!
Anschließend
fuhren wir noch zum Picknicken an einen Strand, wo wir ein Brautpaar beim
Hochzeitspaarshooting beobachten konnten.
Dann ging es nach
Dublin, wo wir unser Auto teuer parkten und das Hostel Ashfield House
bezogen, das zwar nicht gerade komfortabel ist, aber super lag und die Leute
dort waren auch sehr nett. Wir liefen dann noch ein bisschen durch den Temple
Bar Bezirk und gingen in zwei Pubs.
Unser letzter Tag
war Dublin gewidmet. Nach einem simplen Frühstück im Hostel guckten uns als
erstes die St. Marys Church an, gingen ein bisschen spazieren und gingen dann
ins Georgian House Museum, was wirklich toll war und sich sehr gelohnt
hat!
Danach ging es weiter zum archäologischen Museum, wo man sich
theoretisch stundenlang aufhalten kann, wir wollten aber vor allem die
Moorleichen sehen und nicht den ganzen Tag im Museum rumdödeln. Wenn das Wetter
schlecht gewesen wäre, hätten wir da aber sicher noch die ein oder andere
Stunde rumbringen können.
Dann gingen wir
nebenan in die Nationalbibliothek, die sehr schick war, aber besonders
mit ihren originalen Toilettenräumen mit Sitzecken beeindruckte.
Anschließend
besuchten wir den Temple Bar Food Market, der ganz ganz toll war! Super
Stimmung, klasse Produkte (es gab sogar einen Rohköstlerstand), ganz viel zu
gucken. Der Held und ich probierten Käse, rohe Cracker, aßen Gemüsequiche,
Schokokuchen und tranken Wassermelonensaft.
Danach ging es in
einen riesigen Comicladen, wo der Held sich wie im Paradies fühlte und dann bummelten wir durch die Stadt, guckten in die Schaufenster in den
Shoppingstraßen, genossen die gute Stimmung und die viele Musik und landeten
irgendwann in einem Whiskeyladen, in dem der Held gar nicht wusste, wo er
zuerst hingucken sollte.
Danach gabs ein
Päuschen mit Scones und Tee.
Gestärkt
besuchten wir die Trinity College Library mit der Ausstellung um und mit
dem Book of Kells. Wir waren sehr beeindruckt und ich muss gestehen,
dass ich noch nie in einer schöneren Bibliothek war.
Dann liefen wir
noch durch die „Hafencity“ von Dublin und gingen danach ins „the church“,
eine Bar in einer Kirche. Die war sehr cool! Dann ging es noch in einen Pub um
den Abend und den Urlaub schön ausklingen zu lassen.
Am nächsten
Morgen mussten wir bereits um 5:15 am Flughafen sein. Dort war es um die
Uhrzeit schon so voll wie bei uns mitten am Tag. Das Gute daran war aber, dass
die Geschäfte schon auf hatten und wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen
konnten.
Um 10 Uhr waren
wir dann wieder zuhause.
Erkenntnisse
unserer Reise:
- wir hatten super Wetter (wir hatten so ein Glück!)
- die Art zu Reisen fand ich perfekt, weil man so besonders flexibel war und einfach anhalten konnte oder einen anderen Weg nehmen konnte, wenn man wollte
- das Land ist ein Traum! Wundervolle Landschaften, man sieht oft keine Menschenseele, man kann komplett durchatmen
- Die Zeit von einer Woche war im Nachhinein wirklich zu wenig. Das Wichtigste konnten wir zwar sehen, wir mussten aber einiges abkürzen und an dem ein oder anderen Ort wären wir gerne etwas länger geblieben
- Irische Schokolade ist lecker! Besonders die mit Whiskey (obwohl ich den ja nicht trinken mag)
- Irland ist vegetarierfreundlich weil alle Produkte gekennzeichnet sind, ob sie für Vegetarier geeignet sind und man in jedem Minisupermarkt auf dem Land mehrere pflanzliche Milchsorten und Joghurts findet, aber auch vegetarierunfreundlich, weil es zB. kaum vegetarische (und gar keine veganen) Sandwichs im Supermarkt gab, in den Restaurant immer nur max. 3 vegetarische Gerichte angeboten werden (und dann ist es immer Pizza) etc.– sind allerdings alles persönliche Erfahrungen ;)
- Die Straßen in Irland sind zwar meist leer, dafür aber oft sehr eng, oft ordentlich hubbelig und weisen so einige Schlaglöcher auf. Passend dazu darf man dort mit 100km/h fahren und die Iren fahren wirklich, wie im Reiseführer beschrieben, wie die Irren
- Wir lieben Tuc Sour Creme!!
- Ganz Irland ist voll mit Kirchen, Schafen und Rindern und alten Burgen, Gemäuern und Türmen (die befinden sich gerne mitten in der Stadt oder auf Kuhweiden)
- Sehenswürdigkeiten machen früh zu, oft schon um 16 Uhr
- Alle Städte und Dörfer sind wunderschön mit Blumen bepflanzt
- Irland ist einfach ein Traum!!
Und ein paar Mitbringsel (Honeycomb, Käsechips, Whiskey, Whiskey-Schokolade und Cheddar):
4 Kommentare:
Hach, danke für diesen tollen Reisebericht! Vieles davon kenne ich von meinen insgesamt drei Irland-Touren. Und wieder einmal sehe ich mich bestätigt: Das angeblich immer schlechte Wetter in Irland ist ein Märchen! Ich war jedesmal auch im August da und hatte jedesmal "Glück". Das kann doch kein Zufall sein.
Viele Grüße, Antje
Danke für den tollen Bericht!
Wir fahren ja im Oktober nach Irland (4 Wochen, juhu!) und ich konnt mir gerade noch einige tolle Anregungen bei dir holen.
Ein ganz toller Reisebericht, der Lust macht jetzt einen Trip nach Irland zu planen. :) Schön, dass ihr so gutes Wetter hattet und Danke für die vielen Eindrücke, die ihr mitgebracht habt.
Liebe Grüße
Anni
vielen lieben dank für eure lieben worte :)
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