Donnerstag, 1. Juli 2010

Leseblog Juni

1)"Großmama packt aus" von Irene Dische
Genre:
Roman
Status: SUB-Buch
Inhalt: Eine tieftragische und zugleich hochkomische jüdische Familiengeschichte über ein Jahrhundert hinweg von der auspackenden Großmutter erzählt.
Eigene Meinung: Der Erzählstil war super, es war, trotz Tragik, amüsant, spannend und sehr unterhaltsam. Die Mentalität der Generation wird, wie ich finde, sehr gut eingefangen.




2) "Die Welt des Neandertalers. Von den Ursprüngen des Menschen" von Juan L. Arsuaga
Genre:
Sachbuch
Status: SUB-Buch
Inhalt: Lange glaubte man, das menschliche Bewusstsein beginne erst mit dem Homo sapiens, unserem direkten Vorfahren. Neue Funde beweisen aber, dass die Neandertaler viel größer waren als bisher vermutet und fast so intelligent wie der Homo sapiens. Während des Jungpleistozäns entwickelten sie sich unabhängig von unseren direkten Vorfahren, ehe sie vor etwa 30 000 Jahren verschwanden. Fachkundig und verständlich lässt Juan Luis Arsuaga fünf Millionen Jahre Erdgeschichte Revue passieren, vor allem aber beschreibt er die faszinierende Lebenswelt der Neandertaler.
Eigene Meinung: Leider nicht mehr der neueste Stand der Wissenschaft (1999 erschienen), aber dennoch spannend und informativ. Auch der Schreibstil gefiel mir gut. Allerdings wurde mir manchmal zu sehr auf das Drumherum eingegangen.




3) "Anton und die Mädchen" von Ole Könnecke
Genre:
Kinderbuch
Status: Geliehen
Inhalt: Männer wollen Frauen imponieren. Genau wie der kleine Anton, der sich vor den Mädchen auf dem Spielplatz alle Mühe gibt. Doch die Mädchen beachten ihn nicht. Erst als bei Anton einiges schief läuft und er Schwäche zeigt, schenken sie ihm plötzlich Aufmerksamkeit. Denn Frauen legen Wert auf Gefühle ... Ole Könnecke hat die komplizierten Beziehungen zwischen Männern und Frauen auf humorvolle Art in die Miniaturwelt des Sandkastens verlegt, mit der frohen Botschaft: Liebe und Freundschaft sind nicht berechenbar.
Eigene Meinung: Schön illustriert und lustig.




4) "Anton kann zaubern" von Ole Könnecke
Genre:
Kinderbuch
Status: Geliehen
Inhalt: Anton hat einen riesigen Hut auf dem Kopf. Einen indischen Hut. Einen Hut so groß wie ein Bienenstock. Und, vor allem, einen richtigen Zauberhut! Mit dem kann man alles Mögliche wegzaubern, außer Bäumen, die zu groß sind. Und man kann Lukas in einen Vogel verwandeln. Aber richtig spannend wird das Ganze erst, als es Anton gelingt, den Vogel von Greta zurückzuzaubern. Auch wenn das ein wenig geschummelt ist, so hat er doch das Herz der Damenwelt erneut erobert -- zumindest so lange, bis vielleicht ein Junge mit einem noch größeren Zauberhut auf der Bildfläche erscheint. Aber das ist eine andere Geschichte.
Eigene Meinung: Amüsant und hübsch illustriert.




5) "Erzählungen aus Angria" von Charlotte Brontë
Genre:
Klassiker
Status: SUB-Buch
Inhalt: Geschichten aus der Phantasie-Welt Angria, die die Geschwister Brontë sich als Kinder ausgedacht haben.
Eigene Meinung: Toll geschrieben, obwohl sie damals noch so jung waren. Den Geschichten merkt man das Alter ihrer Autoren allerdings schon an. Etwas verwirrend und sehr sehr sentimental, aber auch sehr phantasievoll.


6) "Hamburgs Bücherhallen. Eine Jahrhundertgeschichte" von Matthias Gretzschel
Genre:
Sachbuch
Status: Geliehen
Inhalt: Die Geschichte der Bücherhalen von ihrem Gründungsjahr bis zu ihrem 100. Geburtstag.
Eigene Meinung: Interessant, wenn man was damit zu tun hat. Gut geschrieben und viele tolle alte Fotos.




7) "Tender Bar" von J. R. Moehringer
Genre:
Roman
Status: SUB-Buch
Inhalt: Eine Bar ist vielleicht nicht der beste Ort für ein Kind, aber bei weitem nicht der schlechteste. Vor allem das "Dickens" nicht, mit seinen warmherzigen und skurrilen Figuren: Smelly, der Koch, Bob the Copund seine geheimnisvolle Vergangenheit oder Cager, der Vietnam-Veteran. Für den kleinen JR sind sie alle bessere Väter als seiner - wäre er da gewesen. Von ihnen lernt er Mut, Zuversicht und die Gewissheit, dass es nicht nur Gut und Böse gibt, dass Bücher Berge versetzen können und das man an gebrochenem Herzen nicht stirbt. In der Bar hört er zum ersten Mal Sinatra, sieht Baseballspiele im Fernsehen, und trinkt sein erstes Bier. Er lernt auch, dass Träume wahr werden können - wenn man für sie kämpft.
Eigene Meinung: Ich fand den Schreibstil gut, aber die Geschichte war einfach nicht so meins. Wobei es auch Episoden gab, die mir gefielen. Insgesamt ganz nett.




8) "Frauen, die lesen, sind gefährlich" von Stefan Bollmann
Genre:
Sachbuch/Bildband
Status: Geliehen
Inhalt: Lesende Frauen darzustellen faszinierte Künstler vieler Epochen. Doch bis Frauen das Lesen erlaubt wurde, dauerte es viele Jahrhunderte, denn Frauen, die lesen, sind gefährlich. Auf diese Weise eignen sie sich Wissen und Erfahrungen an, die ursprünglich nicht für sie bestimmt waren.
Das vorliegende Buch der Bilder von Leserinnen funktioniert wie ein imaginäres Museum: Vor- und zurückblätternd kann darin flaniert, können Augenblicke erhascht und Zusammenhänge "ersehen" werden. Die Bilder und Fotografien stammen ebenso von bekannten wie noch (oder wieder) zu entdeckenden Künstlern. Der Bogen wird vom Mittelalter zur Gegenwart gespannt, wobei der Schwerpunkt der gezeigten Motive auf dem 19. und 20. Jahrhundert liegt.
Ein einführender Essay über "Die Gefährlichkeit des Lesens" und kurze kommentierende Texte zu den einzelnen Bildern, Künstlern und Motiven machen aus diesem "Bilder-Buch" eine lesenswerte kleine Kunstgeschichte. Auch die Bilder des Lesens wollen eben gelesen werden.
Eigene Meinung: Viele schöne Bilder, gute Qualität und gut geschriebene Texte dazu.




9) "Verstand und Gefühl" von Jane Austen
Genre:
Klassiker
Status: SUB-Buch
Inhalt: Elinor Dashwood, eine rationale junge Frau von unerschütterlicher Selbstdisziplin, und ihre impulsive, schwärmerische jüngere Schwester Marianne können über Mangel an Verehrern nicht klagen. Doch der Tod des Vaters droht alle Pläne zunichte zu machen.
Eigene Meinung: Ich mag den Schreibstil, die Geschichte gefiel mir auch und der unterschwellige Humor gepaart mit der Ironie ist immer wieder lesenswert.




10) "Der Sommer des Kometen" von Petra Oelker
Genre:
Krimi
Status: SUB-Buch
Inhalt: Hamburg im Juni des Jahres 1766: Drückende Schwüle liegt über der Stadt, in den engen Gassen steht die modrige Luft, nur kurze, unberechenbare Gewitterstürme unterbrechen die seit Wochen herrschende Flaute. Auf dem Gänsemarkt steht ein mysteriöser Kometenbeschwörer und warnt vor nahendem Unheil. Tatsächlich sterben in Hamburg und im benachbarten Altona kurz nacheinander drei wohlhabende Männer unter seltsamen Umständen. Als Claes Herrmanns, Großkaufmann und Mitglied der ehrbaren Commerzdeputation, sich bereit erklärt, bei der Suche nach dem Mörder zu helfen, ahnt er nicht, in welch düstere Geheimnisse er sich damit verstricken wird. Nur gut, dass just in diesen Tagen die Beckersche Komödiantengesellschaft in Altona Quartier nimmt. Rosina, erste Ballerina, Expertin für Hosenrollen und über Gebühr neugierig, hat ganz eigene Motive, die Morde aufzuklären.
Eigene Meinung: Schauplatz und Leben in der damaligen Zeit werden schön geschildert, die Nebenstory ist interessant. Die eigentliche Geschichte (der Kriminalfall) ist leider etwas verworren und undurchsichtlich und zudem nicht sonderlich spannend erzählt.

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