Mittwoch, 24. Juni 2015

Asien-Reise Teil 1


Anfang  März ging es los mit unserer knapp vierwöchigen Asienreise. Zuerst flogen wir mit British Airways über London nach Delhi, das Essen war ok und das Entertaimentangebot mau. In Delhi stellten wir dann fest, dass nur einer unser beiden Koffer angekommen ist. Der andere stand noch in London. Zum Glück hatten wir im Vornherein halb/halb gepackt und am Flughafen versprachen sie uns den Koffer nachzuschicken. Überhaupt kamen wir in Indien gut mit Englisch zurecht und vieles war auch in Englisch beschildert. 

Unser Hotelshuttle brachte uns dann zu unserem Hotel Regent Grand. Die Leute dort waren sehr aufmerksam, es war recht schick, sauber und die Zimmer waren auch ok, für indische Verhältnisse modern und sehr gut. Nach einer kurzen Verschnaufpause fuhren wir mit unserem Fahrer für die Tage wieder los zu unserer ersten Sehenswürdigkeit, dem roten Fort. Es ist recht groß und auch beeindruckend, allerdings haben uns alle anderen Forts, die wir uns auf unserer Reise ansahen, doch noch um einiges besser gefallen. Dafür trafen wir auf unsere ersten Streifenhörnchen. Und auf die ersten uns anstarrenden Menschen. Auch die ersten Fotos wurden ganz offensichtlich aus der Ferne von uns gemacht. Und es haben die ersten Leute gefragt ob sie ein Foto mit uns und ihnen drauf machen dürfen. Das war skurril, hatten wir aber dann noch echt oft und bei fast jeder Sehenswürdigkeit. 





Nach dem Fort fuhren wir zur Sternwarte Jantar Mantar. Das war ganz nett. Dort, wie bei fast jeder anderen Sehenswürdigkeit in Indien auch, wollten sich uns Leute als Führer aufdrängen. Anstrengend, denn meist akzeptierten sie kein einfaches Nein, sondern liefen noch einige Meter neben einem her. 




Danach fuhren wir noch zum India Gate, was uns gut gefallen hat. 


Danach ging es wieder zurück zum Hotel, wo wir auch Abendbrot aßen. Überhaupt aßen wir in Indien immer nur in Hotels aufgrund der Hygiene, das haben uns auch einige Inder so empfohlen. Ein weiterer Hygieneaspekt war, dass man das Leitungswasser nicht mal zum Zähne putzen nutzen sollte. Da die Minibar-Preise aber sehr sehr günstig waren (wie Indien allgemein, Eintritte zu den Sehenswürdigkeiten immer so ca. 5 Euro – außer das Taj Mahal, Essen im Hotel zu zweit für insgesamt ca. 12 Euro, Getränke ca. 15 Cent), hatten wir immer genug Wasser vorrätig.
Am nächsten Tag war unser Koffer immer noch nicht da, so dass der Held seine Jogginghose anzog, nachdem er am Tag vorher festgestellt hatte, dass er aufgrund seiner kurzen Hose oft belächelt wurde – die tragen in Indien nämlich nur Kinder. Überhaupt liefen die Männer zu ihrer langen Hose meist mit Hemd umher. Und oft, manchmal bestätigen sich Vorurteile halt doch, in Pullunder. Frauen trugen oft traditionelle Kleidung oder Jeans mit Shirts, diese hatten aber meist auch längere Arme. Wir hatten während unseres Aufenthalts in Indien zwischen 27 und 30 Grad, was den Helden nicht gerade glücklich machte in seinen langen Hosen, ich konnte zum Glück mein langes Kleid tragen, denn Shorts oder ähnliches wäre bei mir noch schlechter angekommen. Das Klima war aber recht angenehm, im Gegensatz zu dem Schmutz. Ich musste abends meine Füße richtig schrubben um den Dreck runterzukriegen, obwohl ich ja nicht mal durch die wirklich dreckige Stadt gelaufen bin, sondern nur bei den Sehenswürdigkeiten, die immer sehr schön und ordentlich gemacht worden sind. Delhi besteht ansonsten scheinbar zu einem großen Teil aus Straßen voller Verkehr (es gibt in Indien zwar Spuren, aber für die interessiert sich keiner, da fahren auf einer dreispurigen Straße oft 5 oder 6 Fahrzeuge – Laster, Autos, Motorräder, Tuk Tuks, Pferdewagen...- nebeneinander, kreuz und quer) bei einer horrenden Lautstärke („man hupt einfach so um zu sagen dass man da ist“ – übrigens auch wenn sonst niemand auf der Straße ist) und ohne Regeln zu beachten („es gibt Regeln, aber wenn du sie benutzt, kommst du nicht vorwärts“), so dass einem auch gerne mal jemand auf der eigenen Spur entgegen kommt. Und zwar Fahrzeuge und nicht nur Straßenhunde oder Kühe, die auf den Straßen munter rumlaufen oder auch liegen. Daneben die ganz ganz armen, die auf Decken und in Zelten auf den Verkehrsinseln oder am Straßenrand hausen, was wirklich bedrückend war. 




Unser Fahrer holte uns nach dem Frühstück, das ganz gut war (leider hatten sie in Asien überall diesen Orangensaft der mehr nach Multisaft schmeckte, dafür war das Frühstücksbuffet auch überall immer morgens etwas anders als am Vortag) und wir fuhren zum sehr großen, weitläufigen und ordentlichen Regierungsviertel. Dort sahen wir auch unseren ersten Affen. 



Anschließend ging es zum Nationalmuseum, das uns sehr gefiel und es gab sogar Audioguides auf Deutsch! 





Danach fuhren wir zum Lotus Tempel, einem Muss wenn man in Delhi ist. Sehr schön und beeindruckend, die Anlage und der Tempel außen wie innen. 




Die Sehenswürdigkeit, die uns aber am besten in Delhi gefallen hat, kam anschließend: Qutab Minar. Eine ganz tolle Anlage mit ganz vielen sehr niedlichen Streifenhörnchen, die auch ganz nah kamen. Hierfür sollte man einiges an Zeit einplanen. Außerdem haben wir hier viele Papageien gesehen. 







Am folgenden Morgen kam um 7 Uhr dann unser Koffer. Der Held hatte nun seine Jeans wieder und so konnten wir uns auf den Weg machen zum Akshardham Tempel, eine sehr prächtige aber neue Anlage, bei der man nichts mit reinnehmen und somit auch keine Fotos machen darf (deswegen haben wir nur das eine Bild von außen). Es war ganz schick, auch wenn man doch sehr merkte, dass alles neu ist. 



Danach ging es zu Humayun's tomb, was als Vorlage fürs Taj Mahal gedient hat. Dort war es sehr angenehm, da nicht so voll und schön ruhig und weitläufig. 







Wir verabschiedeten unseren Fahrer mit Trinkgeld (es hat immer jeder für alles Trinkgeld erwartet) und aßen erneut im Hotel, bevor wir am nächsten Morgen um 4 Uhr aufstanden um zum Bahnhof zu fahren. Unser Fahrer hatte uns noch gewarnt, dass in der Nähe der Security, die bestochen wurde, sicherlich jemand stehe, der uns versichern würde, dass unser Zug nicht fahren würde, um uns eine Taxifahrt zu verkaufen. Und genau das ist natürlich eingetreten und wären wir nicht gewarnt worden, wären wir wahrscheinlich darauf reingefallen, so offiziell sah der aus. Aber unser Zug kam pünktlich, wir hatten noch 30min Zeit uns im Abteil einzurichten bevor er wieder losfuhr und unser Abteil war voll mit Touristen. Es war „Luxus-Klasse“ und für uns mega günstig, ca. 15 Euro pro Person inkl. Essen. Die Sitze waren schon sehr abgewohnt, aber immerhin hatte man viel Beinfreiheit. Wir sind ca. 2h gefahren und es gab quasi unentwegt was zu essen. Tee, Kekse, Cornflakes, Brot mit Marmelade, was warmes, Obst, Süßes… Die Angestellten haben ständig verteilt und wieder eingesammelt. Dazu gab es zig indische Zeitungen, egal ob man offensichtlich Tourist und somit der Sprache wahrscheinlich nicht mächtig, oder nicht.

Angekommen in Agra stellten wir erstmal fest, dass unser Shuttle vom Hotel nicht gekommen ist, so dass wir uns selbst ein Tuk Tuk organisieren mussten. 2 große Menschen und 2 große Koffer hat der Fahrer auch tatsächlich in das kleine Fahrzeug reinbekommen, uns dann stolz sein Gästebuch präsentiert und uns zum Hotel Light House gefahren. 





Er wartete dort, damit er uns nach einer kurzen Pause weiter fahren konnte. Im Hotel waren sie nicht so freundlich und wenig kompetent und die Zimmer ließen auch arg nach. Es war noch ok, aber länger als eine Nacht muss auch nicht sein. Wir fuhren dann mit unserem Tuk Tuk zu einem Seiteneingang des Taj Mahals, weil uns der Fahrer versicherte, dass es dort leerer sei. War es auch, der Weg dahin, den man dann noch kurz zurück legen musste, war allerdings gesäumt mit kleinen Shops und massenweise Kindern, die überraschend gutes Englisch sprachen und einen zum Kaufen bringen wollen. Das hinter sich gebracht und schicke Plastiküberzieher für die Schuhe bekommen, ging es also hinein in die wirklich schöne (und volle) Anlage.






Wieder durch die Gasse zum Tuk Tuk zurück gelangt, fuhren wir zum Agra Fort. Dies kostete uns beim Zeigen des Taj Mahal-Tickets nur 250 statt 300 Rupien. Dort hat es uns sehr gut gefallen und es gab viel zu sehen. 







Insgesamt hat uns Agra schon viel besser gefallen als Delhi, es ist mehr wie man sich Indien vorstellt, aber trotzdem immer noch sehr laut, voll und schmutzig. Und gerade in diesem Hotel war das mit dem Schmutz ein Problem, bzw. sich eben diesen Abzuwaschen, denn es gab nur kaltes Wasser… Außerdem hatten wir ständig Stromausfälle. Immerhin hat das WLAN (wie auch in allen anderen Hotels unserer Reise) funktioniert. Um 5:30 nach einer sehr untypischen Nacht voller Regen und Gewitter, standen wir auf und fuhren mit dem Tuk Tuk zum Bahnhof. Es goss. Es war stockfinster. Es war niemand auf der Straße. Unser Fahrer hupte… Da unser Zug 30min Verspätung hatte und wir natürlich ordentlich Puffer eingeplant hatten, hatten wir eine lange Wartezeit, in der wir die Menschen beobachteten, die am Bahnhof auf und unter ihren mitgebrachten Decken schliefen während ihrer Wartezeit, Zähne putzten, über die Gleise hin und her liefen… Gebucht hatten wir dann „nur“ 1. Klasse, hatten dann so ein kleines Liegeabteil für 2 Personen für uns. Wir konnten also auf unserem Tablet Serien gucken, Spiele spielen und aus dem Fenster gucken. Wir sahen wildlebende Pfauen, Kamele, Ziegenherden, Felder, Dörfer und Müll.

Nach ca. 5h Fahrt erreichten wir Jaipur, wo wir von dem Kollegen vom Helden abgeholt und zum Hotel Ratnawali gebracht wurden. Das Hotel war ganz ok, besser als das in Agra. Sehr nette Rezeptionisten die sehr bemüht sind einem zu helfen, auch wenn ihr Englisch nicht das beste ist. Mit dem Tuk Tukfuhren wir dann nachmittags gleich nochmal los.







Wir fuhren zum City Palace. Das war ganz cool. 









Danach sind wir zu einer Art Hotel mit Freizeitanlage gefahren und haben dort traditionell nach Jaipur Art gegessen. Es war teilweise mega scharf. Dafür vegetarisch. Überhaupt war es so einfach vegetarisch zu essen in Indien, da war es eher schwierig Fleisch zu bekommen. Wir sind sogar an einem Restaurant vorbei, bei dem dran stand „NON-vegetarian Restaurant“! 




Am folgenden Tag besichtigten wir den Palast der Winde, der uns sehr gefallen hat und morgens auch noch nicht so voll war (für die berühmte Fassade muss man draußen einmal rum).






Danach das Amber Fort (groß, tolle Aussicht, lohnt sich! Als wir da waren wurde gerade ein Film gedreht, das war interessant).








Dann ging es weiter.

Und zwar zum Royal Gaitor Tumbas (hübsche Anlage und wenig Menschen, dafür sahen wir Affenbabys und Hundebabys).






Und danach fuhren wir noch in den Central Park (kann man gut mal machen wenn man Vögel und Streifenhörnchen gucken möchte). 







An unserem letzten Tag in Indien fuhr uns unser Fahrer noch ein bisschen durch die Stadt ...



...und zu der hübschen Anlage „Sisodia Gardens“, eine kleine ruhige Oase. 





Danach besuchten wir den Kollegen vom Helden bei seinen Eltern. Wir wurden mit Kokoswasser in Kokosnüssen begrüßt und mit Geschenken (ich habe ein indisches Outfit bekommen). Seine Eltern waren sehr freundlich und es gab traditionelles indisches Essen. Curry, Reis und viele Dinge, die wir nicht kannten. Und wurde auch gezeigt, wie man was isst. Am Ende gab es ein Blatt mit Samen drin zum Mund erfrischen. Es war wirklich wirklich schwierig dieses riesige Blatt zu kauen. Kurz darauf fuhren wir zu seinen Schwiegereltern, wo wir diese und die Frau vom Kollegen mit kleinem Baby kennen lernten. Und selbstgemachte Süßigkeiten und Snacks aßen. Das war auch sehr nett. Allerdings war mir langsam übel von vielem Essen. Dann ging es zum Flughafen. Dort stellten wir fest, dass Expedia meinen Weiterflug verbummelt hat, ich also keine Tickets mehr hatte. Zum Glück konnte ich nachbuchen, es waren immerhin 2 Flüge und nach mir war der erste auch voll! Am Flughafen war es dann recht entspannt. Flüssigkeiten kann man mitnehmen wie man will, durch den Scanner konnte man direkt nacheinander oder zu zweit, wie es gerade passt, durchlaufen… Dann ging es mit Jetairways nach Mumbai, wo wir 3h Zeit zum Umsteigen hatten. Es hat gerade so gereicht! Der Flughafen sieht toll aus, ganz futuristisch, aber ist sehr groß und chaotisch. Dann gings weiter über Nacht nach Singapur. Das Entertaimentprogramm war ganz gut und das Essen auch.

7 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Schöner Reisebericht! Bin gespannt, wie Eure Reise weiter geht :-)
LG,Claudia

das.Sternenkind hat gesagt…

danke sehr :)

Sabrina hat gesagt…

Tolle Fotos! Ich finde es echt interessant zu hören, wie "anders" es dort ist und welche Klischees erfüllt werden und welche Müll sind.
Ich freue mich auf die nächsten Teile :)

Lilith hat gesagt…

Vielen Dank für Deine Eindrücke! Wahnsinn, was für tolle Reisen ihr schon unternommen habt!

das.Sternenkind hat gesagt…

danke sehr :)

Uschi hat gesagt…

Sehr spannend und interessant! Danke, dass du uns teilhaben lässt.
Ich bin leider sehr pingelig, was Hotels angeht und daher wäre Indien wohl nichts für mich ;-) Auch vor den "No-Name-Airlines" graut mir, ich bewundere daher, wie entspannt ihr reist.

das.Sternenkind hat gesagt…

es gibt auch sehr gute hotels :) wenn du welche mit 5 sternen nimmst, ist das ein hoher standard. wir waren dafuer bloss etwas geizig ;) no name-airlines haben wir uns auch nicht getraut zu nehmen. wir sind in asien nur mit den bekannten und von leuten aus der familie, die in diesem bereich arbeiten und sich auskennen, als gut bewertete airlines geflogen :)